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Zitiervorschlag

Einrichtung eines Technikschrankes bzw. einer Technikecke

Barbara Perras

 

Technik bedeutet "sichtbar gemachte Naturwissenschaft". Sie ist somit schwer zu trennen von Mathematik, Geometrie, Biologie, Physik und Chemie. Für die Ausstattung eines entsprechenden Regals für den Kindergarten versuche ich, alle Bereiche gleichwertig zu berücksichtigen.

"Würden wir uns die Welt anschauen - bräuchten wir keine Weltanschauung!" Dieser Satz von Hugo Kükelhaus bildet für mich die Basis der Naturwissenschaft im Vorschulbereich. Ohne unsere Sinne könnten wir die Welt nicht wahrnehmen. Vor allem die Basissinne wie Tasten, Gleichgewicht und Eigenwahrnehmung, aber auch Schmecken und Riechen, sind notwendig, um Naturwissenschaft zu beGREIFEN, zu erFASSEN, zu erFAHREN, zu erLEBEN... Nirgends jedoch fand ich im Lernbereich Verben wie erSITZEN, erHÖREN, erMALEN!

Für technisches Alltagsmaterial benötigen wir demnach in Bereiche unterteilte Naturwissenschaft, die Berücksichtigung körpernaher und körperferner Sinne sowie unsere Basiskompetenzen und Lernzielbereiche.

Basiskompetenzen:

  • Persönliche Kompetenzen und Ressourcen (ICH-Kompetenz)
  • Teamfähiges Handeln, soziale Kompetenz (SOZIAL-Kompetenz)
  • Lernmethodische Kompetenz (SACH-Kompetenz)

Lernzielbereiche:

  • Ethik und Religion (Genesis: Die Erschaffung der Welt)
  • Sprache (Das freie Spiel ist die Sprache des Kindes)
  • Mathematik
  • Naturwissenschaft und Technik
  • Medien und elementare Informationstechnik
  • Kreativität und Kunst
  • Musik
  • Bewegung und Wahrnehmung (Nichts ist im Verstande, was nicht zuvor in den Sinnen gewesen ist)
  • Gesundheit, Sicherheit und Ganzheitlichkeit

Mathematik

Zahlenwege, Zählen

Zunächst macht es den Kindern Spaß, Zahlen im Alltag zu entdecken und die Reihenfolge der Zahlen auswendig aufzusagen. Eine Verbindung entsteht, wenn es z.B. sein Alter mit zwei oder drei Fingern anzeigt und anschließend mit Anzeigen der einzelnen Finger zählt. Auch beim Gehen werden gerne die Schritte gezählt.

  • Teppich mit fest vorgegebenem Zahlenweg (z.B. fertig gekauft für das Kästchenhüpfen oder mit den Kindern selbst erstellt)
  • Fuß- oder Schuhsohlen zum freien Gestalten eines Zahlenpfades
  • Leiter, Treppe oder Sprossenwand mit nummerierten Stufen
  • Slalomstrecke mit nummerierten Kegeln
  • Fingerhandschuhe oder Fingerpüppchen von 1 bis 10
  • Schachtelsatz, Geschenkkartons (wie russische Puppen) von 1 bis 10 (12)
  • Eierkartons mit Plastikeiern in verschiedenen Farben
  • "Verfühlt noch mal" Tastspiel von HABA (Tastsäckchen mit Klettverschluss zur visuellen Kontrolle)

Ziffern

Die Zuordnung von eigentlich inhaltslosen Symbolen zu Mengen ist ein gewaltiger Lernschritt und gilt als mathematische Vorläuferfertigkeit. Zuerst müssen die Ziffern als solche wahrgenommen und benannt werden:

  • aus Sandpapier zum Nachfahren mit den Fingern
  • aus Holz zum Ertasten
  • auf Täfelchen gemalt zum Zuordnen
  • Holztafeln mit vertieften Schreibspuren zum Nachrollen mit Murmeln
  • Zaubertafeln für Schreibübungen
  • Pfeifenputzer zum Formen der Ziffern
  • "Einser raus" spielen mit Karten von 1 bis 11 (eigentlich "Elfer raus")

Zahlen, Mengen

Die Verbindung von Mengen und Ziffern ist eine sehr langwierige Betätigung. Kinder benötigen dazu außer ihren Fingern sehr umfangreiches und vielseitig gestaltetes Anschauungsmaterial. Oft benützen Kinder in der Schule noch die Finger zum Rechnen; das kann vermieden werden, wenn sie genug Raum und Zeit im Kindergarten dazu bekommen. Ich habe selbst Tests zu verschiedenen Vorläuferfähigkeiten zur Mathematik durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Leistungen von Sechsjährigen sich nur minimal von denen Vierjähriger unterschieden. Das bedeutet, dass gerade hier noch ein immenses Entwicklungspotential vorhanden wäre.

  • Traditionelles Domino
  • Würfel mit Punkten, Zahlen
  • Mengendomino zum Zuordnen gleicher Symbole in unterschiedlicher Anzahl, zum Zuordnen verschiedener Symbole in gleicher Anzahl, zum Auffüllen auf eine vorgegebene Summe
  • Mengen/Zahlendomino, entsprechend der abgebildeten Dinge wird eine Zahl zugeordnet
  • Dreieckdominos zum Erkennen von Mengen in neuer Anordnung, am besten einmal mit Punkten und einmal mit Zahlen - beide Spiele können später kombiniert werden
  • Klammerkarten mit einem Mengenbild und zwei oder drei Zahlenfeldern und je einer Klammer
  • DIN A 4 Karten nummeriert mit fester Wäscheleine, an die Wäsche aus Papier (am besten laminiert) in richtiger Stückzahl geklammert werden kann
  • einfache Würfelspiele mit und ohne Spielbrett (auch Kinderkniffel)

Muster erkennen, Reihen bilden

Perlen auffädeln ist meist die erste Tätigkeit zur Serienbildung. Von der Linie entwickelt sich die Fähigkeit zur Mustererkennung auf Flächen und später in der Dreidimension. Reihen bilden bedeutet, Längen zu erfassen und einzuteilen. Muster erkennen fördert die Wahrnehmung und Strukturierung von Flächen und beides zusammen führt zu Berechnungen des Rauminhaltes.

  • Perlenkiste mit unterschiedlichstem Inhalt zum freien und vorgegebenem Auffädeln von Ketten
  • Fortsetzen von Mustern (z.B. Musterwürfel von LOGO)
  • Serien bilden - auch zweidimensional (auf der Hundertertafel oder einem Schachbrett...)

Raumwahrnehmung, Raumlage

Durch Gehalten werden und Grenzen erleben entwickelt das Kind Orientierung am eigenen Körper. Diese ist Voraussetzung für das Zurechtfinden im Raum. Dreidimensionale Bewegungserlebnisse erkennt das Kind auf Bildern und kann sie zunehmend bei Spielmaterialien und auf Papier umsetzen. Kinder der ersten Klasse haben häufig Probleme damit, bei Buchstaben "oben" zu beginnen, und können räumlich oben nicht auf ein Schreibblatt übertragen.

  • Dinge aus dem Raum fotografieren, Fotobox anlegen -> Spiel "Wo ist es?"
  • Dinge wie abgebildet anordnen: Kindergeschirr und Besteck in verschiedenen Farben mit entsprechenden Fotos
  • selbst gebastelte Marienkäfer in Bierdeckelgröße halbieren, Punkte in gleicher Anordnung zusammenfinden (auch -> Symmetrie)

Messen

Zunächst interessiert sich ein Kind vorrangig dafür, ob der Andere größer ist. Abmessungen werden mit den eigenen Armen vorgenommen und eine Strecke mit dem Augenmaß geschätzt. Ein Meterstab ist vor allem wegen seiner Falttechnik interessant.

  • Messlatte für Kinder und Klammern mit Namen oder Fotos der Kinder, welche entweder "mitwachsen", oder zwei Klammern, welche den "Fortschritt" dokumentieren
  • rote Stangen, numerische Stangen (Montessori)
  • Maßbänder, Meterstäbe
  • Litergefäße in unterschiedlichen Formen (Kinder glauben, höher ist mehr als breit...)

Wiegen

Die Wahrnehmung von Gewicht macht ein Kind einerseits über Heben und Tragen von Gegenständen, aber auch beim Schaukeln auf einer Wippe und dem Umgang mit Balkenwaagen.

  • verschiedene Waagen (Balkenwaage, Federwaage, Küchenwaagen)
  • unterschiedliche Gewichte
  • gleiche Körper mit unterschiedlicher Dichte (Kork, Glas, Holz usw., z.B. von Dusyma)

Symmetrie

Der Mensch ist lateral angelegt. Wir haben zwei Hände, zwei Beine, zwei Augen usw. Besonders eindrucksvoll erlebt dies ein Kind, wenn es auf der Spitze des dreieckigen Spiegelhauses sitzt: Auf jeder Seite ein Bein und trotzdem auf jeder Seite zwei Beine! Vermutlich angeregt durch diese Zweiseitigkeit und die Anziehungskraft von Spiegeln haben Kinder große Freude an Symmetrien. Der spielerische Umgang mit Spiegelungen schärft die Wahrnehmung, unterstützt die Bevorzugung einer Hand und beugt späteren Rechtschreibschwächen vor. Im mathematischen Bereich entwickelt sich das Verständnis für gerade und ungerade Zahlen.

  • verschiedene Spiegel, Eckspiegel, Spiegelhaus
  • Stickbilder
  • Geobretter mit Gummis
  • Häuser und Straßen symmetrisch bauen
  • Symetrix (von Schubi und Haba)

Sortieren und Zuordnen, Tasten

Vor allem jüngere (und entwicklungsverzögerte) Kinder haben einen ausgeprägten "Ordnungswunsch". Was zusammen gehört, muss auch zusammen sein. Aus dem Zuordnen der richtigen Deckel zu Töpfen, Gläschen und Dosen entsteht einerseits ein Gefühl für Ganzheit und andererseits die Fähigkeit, Gleiches Gleichem zuzuordnen. Mit der Zeit kann auch Ähnliches zugeordnet werden und vorhandene Mengen werden differenziert (Vorläuferfähigkeiten fürs Einmaleins und für das Bruchrechnen, aber auch für die Sprache, um Überbegriffe zu bilden).

  • Stoffkiste für Tastmemory (Montessori)
  • Gläschen und Dosen mit entsprechendem Deckel, Flaschen mit Korken, Bügelverschluss etc.
  • Tastsäckchen (auch "Fühl mal" von HABA)
  • Socken zocken von HABA
  • Material von "klein zu groß" (gleiche Plätzchenformen in unterschiedlichen Größen, Knöpfe, Bausteine, Schrauben, "Rosa Turm" von Montessori
  • Besteck
  • Knöpfe, Murmeln, Naturmaterialien
  • Durcheinander sortieren, dabei Überbegriffe finden (z.B. verschiedene Nudelformen, verschiedene Nüsse, verschiedene Muscheln und Murmeln usw.)

Geometrie

Unser Alltag ist voll mit geometrischen Formen und Körpern. Leider bevorzugt die Industrie nahezu einheitliche Dosen und rechteckige Kartons (weil stapelbar). Kinder sind davon noch wenig beeinflusst - doch die Erwachsenen teilen diese Begeisterung für Vielfalt und Experimente selten. Sie wollen nicht darüber nachdenken, warum im Straßenverkehr Gefahrenschilder dreieckig sind und Gebotsschilder rund...

  • geometrische Körper zum Befüllen, evtl. mit Mantelflächen zum Zuordnen
  • geometrische Körper zum Tasten mit zusätzlichen Karten zum Zuordnen der verschiedenen Grundflächen (z.B. Montessoris "blaue Körper")
  • Einlegepuzzle mit geometrischen Formen
  • Teppiche in verschiedenen geometrischen Formen zum Sitzen, Bauen, Zuordnen
  • große Softbausteine
  • Rollbretter in verschiedenen Formen (Rechteck, Dreieck, Kreis -> Baumarkt)
  • Tastsäckchen mit entsprechenden Flächenformen oder Körpern
  • Formendomino
  • Formenstempel (auch selbst herstellt aus Moosgummi)

Magnete

Sie üben eine große Faszination auf Kinder aus. Obwohl diese eigentlich erschwinglich sind, halten Erwachsene sie oft zurück. Ich denke, ein schwacher Magnet kann im Kindergartenbereich kaum Schaden anrichten. Kinder verfügen weder über eine EC-Karte noch über ein Handy, welche gestört werden könnten. Die Erfahrungen mit Magnetismus ermutigen Kinder, sich mit Eigenschaften von Materialien auseinander zu setzen und Verbindungen herzustellen: Was magnetisch ist, geht im Wasser normalerweise unter und kann rosten...

  • kleine Magnettafeln mit einfachen Magneten
  • Magnetstreifen und Formen (Bürobedarf)
  • Verlaufbild mit Metallspänen
  • Mag touch (Magnetspiel auch -> Geo mag, Technikkasten)
  • Kompass
  • selbst entworfene Mandalas mit herkömmlichen Formen (Büromaterial: Punkte, Pfeile, Dreiecke, Quadrate in verschiedenen Farben und Größen) in flachen Bleckkästen (quadratisch von Buntstiften, rund von CDs) zum Nachbauen (Symmetrien auf mehreren Seiten, Vorläuferfertigkeit für das Bruchrechnen)

Werkzeug

Hammer und Zange nutzen die Hebeltechnik. Warum sind eine Nadel, eine Schraube und ein Nagel spitz? Der Wechsel zwischen Oben und Unten beim Flechten lässt zwar ein einfaches, aber besonders reißfestes Gewebe entstehen. Diese und viele andere physikalische Fragen entstehen und werden spielerisch bearbeitet. Auch wenn dieses Wissen noch nicht abfragbar wie schulisches Wissen ist, hat es bereits im Gehirn entsprechende Bahnen vorbereitet!

  • Prickelnadel und Pad, Stick- und Nähnadeln, Papier und Stoff
  • Strickgabel, Strickliesel, verschiedene Webrahmen, Wolle
  • Flechten mit Bändern, Papier und Peddigrohr
  • Nägel, Reißnägel, Hammer, Zange, (Laub-) Säge, kleiner Akkuschrauber, weiches Holz und fester Kork, auch Styropor zum Bearbeiten
  • Schrauben und Muttern, Schraubenschlüssel, Lochplatte (z.B. von eibe)
  • Verschiedene Holzzangen (Grillzange, Gurkenzange) zum Greifen von kleinen Gegenständen wie Würfel, Kugeln, Gummibärchen usw.
  • Korkenzieher, Dosenöffner

Baumaterial und Technikkästen

Zunächst ist einfaches Material vorzuziehen. Schlichte Bauwerke und Konstruktionen müssen wiederholbar sein. Kleines, zu differenziertes Material verhindert intensive Konzentration, da eher nach solchen fertigen Teilen gesucht wird anstatt interessante Gebilde selbst anzufertigen, zu zerstören und wieder herzustellen.

  • Bausteine
  • Kugelbahnen
  • Lego, Baufix, Fischertechnik
  • Geomag

Statik, Hebetechnik

Mit Schwerkraft und Gleichgewicht setzt sich ein Kind ab seiner Geburt auseinander. Vom Hochstuhl aus testet es die Erdanziehung (und die Ausdauer der Eltern). Es sollte stets die Möglichkeit haben, eigenständig Experimente durchzuführen. Wenn Erwachsene diese Versuche anders interpretieren (das Kind will Aufmerksamkeit, es leidet unter Zerstörungswahn usw.), kann es die Freude an diesen Erfahrungen verlieren und dann leicht Spaß am Zerstören der Konstruktionen anderer gewinnen.

  • Bausteine
  • Stapelspiele
  • Mikado
  • Tischkräne (z.B. von Haba oder Merlin)
  • einfache Rolle für einen Lastenaufzug
  • Flaschenzug

Verbindungsmaterial, Verschlüsse

Vermutlich aufbauend auf Schwerkraft und Magnetismus schafft das Kind gerne Verbindungen. Auch die Kleidung bietet hier viele Anregungen. Gemeinsam kann Vergleichbares in der Natur gesucht werden (Kletten, Saugnäpfe, Spiralen der Kletterpflanzen usw.)

  • Klebstoff, Tesafilm
  • Wolle, Bänder, Seile, Gummi
  • verschiedene Haken, Ringe
  • Klettverschlüsse, Knopf und Knopfloch, Druckknöpfe
  • Reißverschlüsse
  • Flaschen mit unterschiedlichen Verschlüssen (Schraub-, Bügelverschluss)
  • Spiralen, Metallfedern

Töne, Musik

Vom undifferenzierten Krachmachen zum deutlichen Sprechen am Mikrofon oder über das Haustelefon entwickelt sich die Ausdrucksfähigkeit der Kinder. Sie lernen, mit Anderen in Kontakt zu treten und zu kommunizieren. Auch hier gilt die Regel: vom Leichten zum Schwierigen.

  • Geräuschdosen
  • Glocken, Schellen
  • einfache Musikinstrumente
  • Gläser zum Befüllen mit Wasser (selbst gemachte Tonleiter)
  • Schlauchtelefon
  • Funkgeräte oder Haustelefon
  • Kassettenrecorder mit Mikrophon
  • Geräuschkassetten

Gießen, Sieben, Schütten

Dies sind alltägliche Fertigkeiten, welche leider im Haushalt von den Kindern nur selten durchgeführt werden dürfen. Dabei hat Sieben neben der Bewegungskoordination und Bewegungssicherheit auch mathematische Bedeutung: Das Kleinkörnige ist in Grobkörnigem enthalten so wie bei den Geschenkboxen die Zwei in der Drei und die Eins in der Zwei enthalten ist...

Messbecher und andere Behälter fördern das Gefühl für viel und wenig, groß und klein usw.

  • verschiedene Schüsselsätze
  • Messbecher, Kännchen
  • Sand, Dekosteinchen, Kieselsteine, Reis
  • Sand- und Küchensiebe mit unterschiedlichen Rastern
  • Trichter
  • Messlöffel, Pipetten
  • Münzen oder Knöpfe und verschiedene Lochplatten mit jeweils gleich großen runden Löchern zum Sortieren der Gegenstände nach deren Größe und Durchmesser

Element Wasser und andere Flüssigkeiten

Wasser ist ein primäres und sehr anziehendes Element. Versuche damit benötigen kaum Motivation von außen und sind vor allem bei konzentrationsschwachen, zappeligen oder lustlosen Kinder für die Freiarbeit geeignet.

  • was schwimmt, was sinkt (natürlich am besten im Planschbecken als ganzheitliche Erfahrung)
  • Reagenzgläser
  • mit Lebensmittelfarbe gefärbtes Wasser
  • Pipetten und Seifenunterlagen mit Noppen (in jede Noppenmulde kommt ein Wassertropfen)
  • transparente Schläuche
  • Öl zum Vergleich mit Wasser

Element Luft

Luft ist lebensnotwendig und umgibt uns überall. Leider ist sie nicht sichtbar. Sie kann jedoch am leichtesten gefühlt, in Ballone gefangen und als Antriebskraft z.B. bei einer Luftballonrakete erlebt werden.

  • Luftballone
  • verschiedene Luftpumpen
  • Saugnäpfe
  • Strohhalme zum Pusten und Saugen, Luftrüssel, Pfeifen

Elektrizität

Strom ist zwar auch alltäglich für uns - aber genauso gefährlich. Deshalb ist es schwierig, Kindergartenkindern einen Zugang zu ermöglichen. Am leichtesten gelingt es über Strom aus Batterien, weil dieser extrem schwach wirkt.

  • "heißer Draht" (Stromkreislauf mit Batterie)
  • einfacher Batterie-Kreislauf mit Klingel
  • Technikkasten wie "Brain Box" zum Ausprobieren einfacher Stromkreisläufe

Kreativität

Sie entsteht einerseits über Beobachtung und Abschauen, andererseits durch Mut und neue Ideen. Fantasie und Kreativität sind notwendig für Lernprozesse, sie halten die Spannung zwischen Bekanntem und Neuem aufrecht. In so genannten Flow-Situationen erlebt das Kind Engagiertheit und höchste Konzentration.

  • Tabletts zum Mandalas legen
  • Sandtablett für selbst gestaltete Sandbilder
  • Legematerialien
  • Tangram mit Vorlagekarten ( auch -> Raumlagewahrnehmung)
  • Aquarellfarben und Spezialpapier, Pinsel und Malbecher mit Wasser

Zerkleinern, Öffnen

Dies sind die Gegensätze zum bereits genannten Zuordnen und Herstellen von Ganzem. Es entspricht in der Mathematik der Division.

  • Scheren (auch Wellen- und Zackenschnitt) und Papier
  • Nüsse und Nussknacker
  • Steinplatte und kleiner Pflasterstein zum Zermahlen von Getreidekörnern
  • Handbetriebene Kaffee- oder Getreidemühle
  • Knete und Kindermesser
  • Knoblauchpresse

Zeit

Ein Kind hat noch alle Zeit der Welt. Es verwechselt gestern mit morgen und wartet, indem es noch so und so viele Nächte schlafen muss. Nur langsam entwickelt es Verständnis für unsere Form der Zeitmessung. Auch in diesem Bereich geht es um Anschaulichkeit des Materials und um den Bezug zur Lebenswelt des Kindes.

  • Selbstbauuhr, Spieluhr, Wecker
  • Zahnräder
  • Kalendermaterialien (auch alte Kalender)
  • Adventskalender

Optik

Die visuelle Form der Wahrnehmung ist aufgrund der Reizüberflutung vor allem durch das Fernsehen stark überlastet. Deshalb ist es sinnvoll, Sehen mit körpernaher Sinneswahrnehmung und Bewegung zu koppeln. Kinder schalten schnell ab, wenn sich die Bilder zu langsam bewegen oder zu selten wechseln.

  • Lupen, Becherlupen, Mikroskop
  • Kaleidoskope, am besten zum Selbstbauen
  • Chiffontücher, um die Welt in Rosa oder Blau zu sehen

Buchkiste mit anschaulichem (Kindbezogenem) Inhalt zu jedem Themenbereich

Es ist wichtig, dass die Kinder mit den genannten Materialien eigene Spielideen entwickeln dürfen - nur so entdecken sie ihre individuellen Lernwege und entwickeln lernmethodische Kompetenz. Das Freispiel ist mindestens so ernst zu nehmen wie geführte Angebote, damit das Kind merkt: "Was ich tue ist gut und richtig." Es baut eigene aktive Vorgehensweisen auf: Taktik - ein Wort, welches wie Technik aus dem Griechischen kommt -, die integriert wird und dem Kind hilft, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein zu entwickeln, und die auf andere Bereiche übertragen werden kann.

Anhand der Materialien übt das Kind "Freiarbeit", und die Möglichkeiten der Selbstkontrolle lassen es selbständig werden. Eine Wandliste in Tabellenform oder laminierte Karten zum eigenständigen Eintragen der geleisteten, erfüllten Aufgaben durch das jeweilige Kind ermöglichen Kindern und Erwachsenen einen Überblick.

In dem Buch "Spielerisch zur Mathematik" von Sabine Schilling und Therese Prochinig (Schaffhausen: schubi 2007) finden Sie weitere Anregungen, vor allem zur Mathematik, und tiefer gehende Erklärungen.

Autorin

Barbara Perras ist Erzieherin und Motopädagogin. Kontakt: [email protected]